Abschluss der zweiten Ringvorlesung gut besucht
Auch die letzte Ringvorlesung in diesem Sommersemester zog viele Interessierte in den Audimax der Hochschule OWL in Höxter. Wie in der vorigen Veranstaltung ging es um Fassadenbegrünung, diesmal standen jedoch „Energetische und bautechnische Aspekte“ im Vordergrund. Es referierten die Architektin Nicole Pfoser von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen sowie der Ingenieur Marco Schmidt von der Technischen Universität Berlin. Ausgerichtet wurde die Ringvorlesung vom Zukunftszentrum Holzminden-Höxter (ZZHH) der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst und der Hochschule OWL.
Beide Vorträge zeigten anschaulich auf, welche Möglichkeiten Fassadenbegrünungen im Bereich des Energieeffizienten Bauens bestehen: Energieeffizientes Bauen verfolgt das Ziel, den Gesamtenergiebedarf eines Gebäudes zu minimieren und gleichzeitig die Behaglichkeit zu steigern. Lösungsansätze dafür liefert der vielerorts bereits erprobte Einsatz von Vegetation.
Nicole Pfoser stellte den 2014 in Bonn erschienenen Bericht „Gebäude Begrünung Energie“ der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) vor und zeigte damit die Möglichkeiten von gezielt geplanter Gebäudebegrünung auf. So kann Vegetation zum Beispiel hohe Temperaturunterschiede ausgleichen. Gleichzeitig bietet richtig eingesetztes Grün auch Strahlungs- und Witterungsschutz, sorgt für Wasserrückhalt und absorbiert Schall. Obendrein bindet und filtert es auch noch Luftschadstoffe.
Untermauert wurden diese Erkenntnisse unter anderem durch physikalische Messungen der TU Berlin. Marco Schmidt stellte diese Untersuchungsergebnisse im Hinblick auf Verdunstungswirkung, Kühlleistung und Verbesserung des Mikroklimas vor. Zudem zog er den Vergleich zu konventionellem Sonnenschutz. Sein Ergebnis: Der Einsatz von Vegetation ist energetisch effizienter und in der Instandhaltung wesentlich günstiger als mechanischer Sonnenschutz.
Schmidt warb dafür, mehr Vegetation in die Städte zu holen. Grün auf Dächern oder an Fassaden spart seinen Worten nach Energie ein, sorgt für eine höhere Verdunstung und Abfuhr von Wärme und kommt dem Wasserkreislauf zugute – und damit auch der Bevölkerung.