H!ERgeblieben – neues Projekt am ZZHH
Warum entscheiden sich junge Menschen dafür, in der Region zu bleiben? Dieser Fragestellung widmet sich das Zukunftszentrum Holzminden-Höxter (ZZHH) in dem aktuellen Forschungsprojekt H!ERgeblieben. Neben verschiedenen wissenschaftlichen Erhebungen zu den Einstellungen Jugendlicher und junger Erwachsener aus der Region in der Berufsorientierungsphase sowie in der frühen Berufsphase, möchte das ZZHH in Workshops an vier Pilotschulen herausfinden, ob sich die Fokussierung auf die regionalen Stärken auf den Entscheidungsprozess auswirkt. Geplant ist zudem eine auf die Zielgruppe ausgerichtete Imagekampagne. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Modellvorhabens Land(Auf)Schwung aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
„Der positive Ansatz nach Gründen zu Gunsten einer Entscheidung für die Region zu fragen, ist längst nicht so präsent wie die ewige Reproduktion demografischer Hiobsbotschaften“, so Jan Schametat, Projektleiter und selbst überzeugter H!ERgebliebener. Zwar beschäftigen sich einige wissenschaftliche Studien mit der Thematik, jedoch fällt auf, dass die Ergebnisse von Region zu Region unterschiedlich ausfallen. Für die beiden Kreise Holzminden und Höxter führt das ZZHH daher in den kommenden Monaten zwei repräsentative Studien unter Schülerinnen und Schülern der neunten Klassen sowie unter H!ERgebliebenen durch, um damit eine Grundlage für die wissenschaftliche Politikberatung zu schaffen. Auf den Ergebnissen aufbauend soll außerdem in Workshops an vier Pilotschulen herausgefunden werden, in wieweit die Zielgruppe sich mit dem Gedanken beschäftigt, sich in der Region eine Zukunft aufzubauen. Bestandteil des Projektes ist zudem eine Kampagne, die mit Botschafterinnen und Botschaftern aus der Region für die Region werben soll. Derzeit entwickelt der Grafikdesigner Alexander Schulte aus Godelheim gemeinsam mit dem Team des ZZHH ein Layout für die Kampagne, die im Frühjahr 2016 starten wird.
Projektmitarbeiter Sascha Schenk führt aktuell Interviews durch, die ausgewertet und zu Fragebögen für die quantitative Studie weiterentwickelt werden sollen. Mit den ersten Zwischenergebnissen rechnet das Team im kommenden Januar. Neben den Einstellungen zur Region und den Kernfragen zum Prozess der Entscheidungsfindung interessieren die Wissenschaftler auch die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der regionalen Verortung der Befragten. Das Thema Identität spielt dabei eine zentrale Rolle.