WISSEN.SCHAFFT.DIALOG. - Digitalisierung und Engagement
Es wird gerade viel über die Folgen der Digitalisierung auf die Gesellschaft diskutiert. Bilder von Menschen, die nur noch auf ihr Smartphone starren, vermitteln den Eindruck, dass mobile Endgeräte der Ersatz für reale Beziehungen, also Bekannt- und Freundschaften, sind. Kritische Stimmen konstatieren gar, dass der Zusammenhalt der Gesellschaft durch zunehmende Individualisierungstendenzen gefährdet wird.
Dass dem nicht so ist, hat Dr. Thomas Leppert von der Heldenrat GmbH am 19. November im Holzmindener Weserberglandforum der HAWK eindrücklich gezeigt. In seinem Vortrag zum Thema „Digitalisierung und Engagement: wie passt das zusammen?“ hat er zahlreiche Möglichkeiten aufgezeigt, wie digitale Plattformen eingesetzt werden können, um freiwilliges Engagement zu unterstützen bzw. zu ermöglichen. Digitalisierung müsse als Chance verstanden werden, sich raum- und zeitunabhängig mit anderen freiwillig Engagierten auszutauschen. Digitalisierung ist weniger ein technischer, sondern vielmehr ein gesellschaftlicher Prozess, dem sich niemand mehr entziehen könne.
Am Beispiel des Dorfes Ovenhausen im Kreis Höxter zeigte Martina Werdehausen von der Caritas Konferenz Ovenhausen, dass digitale Plattformen nicht nur als organisatorische Unterstützungsstrukturen genutzt werden können, sondern auch das Potenzial besitzen, gesellschaftliche Partizipation anzustoßen und damit das soziale Miteinander im Dorf zu festigen. Auch die Demographiebeauftragte des Landkreises Göttingen, Regina Meyer, verwies in ihrem Co-Referat auf die Notwendigkeit digitaler Begleitstrukturen, um freiwillig Engagierte bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Der Landkreis Göttingen entwickelt derzeit im Rahmen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Deutschen Landkreistages (DLT) geförderten Projektes „GIVE: Gut informiert – vernetzt engagiert“ derartige Strukturen.